Die Kunst der Unterhaltung
Planen Sie für diese Tour zwei Tage ein. Begeben Sie sich auf Spurensuche und entdecken Sie die Kinos und Theater der Berliner Moderne, deren Architektur Sie beeindrucken wird – vielleicht entscheiden Sie sich auch spontan zu einem Filmbesuch. In den 1920er Jahren von Hans Poelzig entworfen, besticht das originale Filmkunsthaus Babylon mit dem weitläufigen Charme seiner Epoche. Neben internationalen Filmreihen hat es auch Stummfilme mit Klavier- oder Orgelbegleitung im Programm. Die Volksbühne Berlin entstand 1914 nach einem Entwurf von Oskar Kaufmann und ist bekannt für seine experimentellen Stücke. Mit dem Kino International gelingt der DDR-Architektur der Anschluss an die Moderne. Ein Hingucker ist der erste Stock des Kinos: Scheinbar schwebend ragt er stützenfrei neun Meter über die Fassade des Erdgeschosses hinaus. Die Fassade ist mit einer riesigen Fensterfront verkleidet – unterbrochen nur durch das jeweils aktuelle Filmplakat, das bis heute handgemalt ist.
Die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen zeigt die Geschichte des deutschen Films von den Anfängen bis heute und den Mythos um Diva Marlene Dietrich. Erfahren Sie in effektvoll aufgemachten Räumen mehr über die Hintergründe deutscher Klassiker, Filmgrößen, die Filmkunst der neuen Sachlichkeit der Berliner Moderne. Der elegante Zoo Palast ist ein echtes Premierenkino mit ganz besonderem Charme und einer der Spielorte der Berlinale. Filme laufen an diesem Standort bereits seit 1915. Der stimmungsvolle Saal des Cinema Paris bietet den perfekten Rahmen für einen anspruchsvollen Filmabend. Das ursprüngliche Gebäude wurde mit neobarockem Fassaden-Dekor errichtet, wandelte sich in einer ersten Umbauphase der 1920er Jahren jedoch hin zum Stile der neuen Sachlichkeit.
Große Klassiker kommen in der Schaubühne Berlin auf die Bühne, aber auch immer neue Formate der Schauspielkunst sowie künstlerische Experimente. Die Schaubühne bespielt seit 1981 den unter Denkmalschutz stehenden Bau von Erich Mendelssohn am Lehniner Platz. Das ehemalige Kino mit seiner runden Fassade und roten Klinkersteinen wurde nach Plänen des Berliner Architekten Jürgen Sawade in ein multifunktionales Theaterhaus mit drei Spielstätten umgebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Bürger Berlins gegründet, gilt die Deutsche Oper Berlin heute als eines der besten Opernhäuser Deutschlands: mit modernem Programm und guten Plätzen für alle Zuschauer. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, zog das Ensemble 1961 in den Neubau ein. Dieser war nach Plänen des Architekten Fritz Bornemann entstanden. Der Titania Palast gehört zu den wenigen erhaltenen Berliner Kinos aus der glamourösen Anfangszeit des Tonfilms – ein Relikt der Goldenen Zwanzigerjahre. Typisch für die Architektur: das Zusammensetzen mehrerer würfelförmiger Baukörper. Die schlichten Fassaden gliedern sie durch waagerecht verlaufende Mauerstreifen, gekreuzt von schmalen, senkrechten Fenstern.