Schloss Schönhausen

Im grünen Berliner Stadtteil Pankow liegt Schloss Schönhausen – ein Ort, der mehr als 300 Jahre Geschichte atmet. 

Ursprünglich als Sommerresidenz der preußischen Königin Elisabeth Christine, der Gemahlin Friedrichs des Großen, erbaut, verkörpert das Schloss bis heute barocke Eleganz und höfische Kultur. Hier fand die Königin ihren eigenen Rückzugsort und prägte das Schloss mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Stil. 

Im Laufe der Zeit wandelte sich Schönhausen mehrfach: Es überstand Kriege, politische Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen. Besonders während der Zeit des Nationalsozialismus spielte es eine bedeutende Rolle. Zwischen 1938 und 1940 lagerten hier rund 3.750 Werke, die im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ aus deutschen Museen beschlagnahmt worden waren. Von Schönhausen aus wurde der Verkauf dieser Kunstwerke ins Ausland organisiert – ein düsteres Kapitel deutscher Kunstgeschichte.

Eine Erweiterung der Dauerausstellung, die im Frühjahr 2026 eröffnet wird, widmet sich genau diesem Abschnitt. In fünf neu gestalteten Räumen können Besucher:innen die Hintergründe der Aktion „Entartete Kunst“ und die Schicksale der beteiligten Künstler:innen und Akteur:innen nachvollziehen. Originaldokumente, Briefe und ausgewählte Kunstwerke machen die Ereignisse und ihre Folgen anschaulich erfahrbar. 

Damit ergänzt die neue Ausstellung die bestehende Präsentation, die bereits die wechselvolle Nutzung des Schlosses von der preußischen Zeit über das Gästehaus der DDR bis zur Wiedervereinigung Deutschlands zeigt. Schloss Schönhausen bleibt so ein lebendiger Ort, an dem Kunst, Geschichte und Erinnerung auf eindrucksvolle Weise miteinander verbunden sind.